Roland Gisinger

Geschäftsführer BauFi Direkt

 

 

Roland Gisinger, der bei 1860 München als Profifußballer unter Vertrag stand, entwickelt sich vom ehemaligen Fußballprofi zum geschäftsführenden Gesellschafter von BauFi Direkt. In der Immobilienbranche hat sich das Unternehmen längst etabliert. Bereits mehrfach war BauFi Direkt Testsieger beim Finanztest, wenn es um den günstigsten Immobilienkredit ging. Auch 2019 winkte für das Unternehmen Platz Nr. 1 bei der 80% Baufinanzierung.

 

Emanuel Bozan: Servus Gisi. Im Fußball warst du ja bereits Profi und jetzt bist du Profi im Immobilienbereich. Eine interessante Entwicklung. Wie kam sie zustande?

 

Roland Gisinger: Sie kam zustande, als ich vom 1860 München wieder nach Hessen gekommen bin und beim SV Wehen Fußball gespielt habe. Ich musste mir langsam Gedanken machen, wie ich nach meiner Fußballzeit klarkomme und mit welcher Funktion ich dann auch mein Geld verdienen möchte. So bin ich, mit Unterstützung von Herrn Heinz Hankammer in der Baufinanzierung gelandet. Parallel zum Fußball habe ich eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann erfolgreich absolviert.

 

2004 bei BauFi Direkt eingestiegen, bist du seit 2007 geschäftsführender Gesellschafter und leitest das Unternehmen. Was verstehst du unter Leitung?

  

Zum einen ist es so, dass wir versuchen, ähnlich wie bei einem Fußballverein, ein Team zu kreieren. Ich glaube, dass wenn man offen und ehrlich miteinander umgeht und auch anderen Unterstützung anbietet, kann man erfolgreich werden. Ich denke, das ist ähnlich, wie mit einer Trainerfunktion im Fußball. Wenn ein Spieler vom Trainer oder der Mitarbeiter von seinem Vorgesetzten, das Vertrauen geschenkt bekommt, dann kann er sich weiterentwickeln. So versuche ich auch das Unternehmen zu führen. Es ist also ein Mix zwischen persönlicher Betreuung und Unterstützung in Verbindung mit konstruktiver Kritik. So versuchen wir das Unternehmen bereits seit vielen Jahren aufzubauen und zu führen und das ist uns bisher ganz gut gelungen.

 

Wenn ich etwas über BauFi Direkt lese, ist oft die Rede von der BauFi Direkt-„Familie“? Beschreibe uns das doch mal!

  

Das ist genau das, was ich eben gesagt habe. Es ist ein Team, eine Mannschaft, die mich gut kennt, aber ich die Kollegen auch sehr gut kenne. Das heißt, wir wissen auch gewisse Dinge voneinander, die in einem Umfeld, wo man tagtäglich miteinander arbeitet, wichtig sind. Dementsprechend ist es auch so, dass wir bereits sehr viele Jahre zusammenarbeiten. Wir haben eine Betriebszugehörigkeit im Schnitt, die bei 15 Jahren liegt, da kann man schon von Familie sprechen. Wir kennen und verstehen uns vor allem auch untereinander sehr gut und sind füreinander da in guten und in schlechten Zeiten. Das war so, als es gut gestartet ist und das war so, als die Finanzkrise kam. Und jetzt, wo der Markt für Baufinanzierung spricht ist es immer noch so. Da kann man definitiv von einem Familiengefühl sprechen.

 

Im Interview mit dem digitalen Kundenmagazin „Vier Wände bei Corpus Sireo“ betonst du, dass Langzeitzufriedenheit der Kunden euer Ziel ist. Wie sieht es mit der Langzeitzufriedenheit deiner Mitarbeiter aus und was tust du dafür?

 

Das ist sozusagen ähnlich, wie zu dem Punkt der BauFi Direkt- „Familie“. Wir tun einiges dafür. Wir tauschen uns regelmäßig aus, auch außerhalb des Büros. Es ist also nicht alles 100% Büro, sondern wir haben auch gewisse Veranstaltungen, Zielsetzungen, Gespräche, die nicht nur im Büro stattfinden. Wir haben versucht, irgendwo auch einen gewissen sportlichen Ehrgeiz zu wecken. D.h. Ziele setzen und, wenn sie erreicht werden, unternehmen wir auch im Team etwas gemeinsam. Es ist so, dass wir die letzten Jahre, einmal im Jahr mit 10 Beratern, in europäische Großstädte fahren. Das heißt, wir sind dann immer 4 Tage gemeinsam unterwegs. Da entwickeln sich automatisch auch sehr persönliche Gespräche. Es finden viele Einzelgespräche und Dialoge statt. Das ist der Grund, warum die Leute uns vertrauen und der Grund, warum sie auch so lange bei uns sind, weil wir Ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie wichtig sind und wir sie als Mensch wertschätzen.

  

Würdest du also sagen, dass du als Leiter, irgendwo auch eine dienende Funktion für deine Mitarbeiter hast?

  

Ja, mit Sicherheit habe ich irgendwo auch eine dienende Funktion. Das ist ganz klar. Das hat ja hier jeder!

  

Wie wichtig ist Begeisterung für dich in deinem Job?

  

Na ja gut, da komme ich ja her, aus der Begeisterung. Das ist für mich das A und O. Unser Job macht gerade in der momentanen Marktwirtschaft natürlich sehr Spaß. Das ist klar. Aber wenn jemand mit Leidenschaft und Herz an die ganze Sache rangeht, dann ist er natürlich viel erfolgreicher. Und ich versuche, und das sehe ich auch als meine Aufgabe und Pflicht, meine Kollegen zu motivieren und vor allem zu begeistern. Zu begeistern, einmal mit neuen Produkten, die wir angeboten bekommen und einmal mit Technik, die wir neu einsetzen. Also sind wir permanent dabei, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln und das versuche ich den Kollegen zu vermitteln. Sozusagen die Begeisterung, durch neue Möglichkeiten zu wecken.

  

Im Profifußball sprechen immer mehr Persönlichkeiten wie Christiano Ronaldo, von Demut. Ist es auch wichtig in der Geschäftswelt demütig zu sein und zu bleiben, um langfristig Erfolg zu haben?

  

Auf jeden Fall ist es wichtig. Wir hatten ja eine Finanzkrise von 2008 bis 2012. Da lernst du auf jeden Fall Demut, wenn du weißt, wie sich der komplette Markt verändert hat und viele Unternehmen auch einfach nicht mehr da sind, nicht mehr existieren. Wir sind aber heute immer noch da. Das ist absolut toll, dass es so ist und dann ist man auch demütig.

  

Viele Menschen machen Erfolg nur an Zahlen fest. Wie definierst du Erfolg? Und was heißt Luxus für dich in diesem Zusammenhang?

  

Also, natürlich gehören Zahlen irgendwo zum Erfolg dazu. Das ist keine Frage. Aber erfolgreich zu sein, bedeutet für mich viel mehr. Zum einen, dass ich und der größte Teil meiner Kollegen, seit 20 Jahren in diesem Unternehmen dabei sind. Das ist für mich Erfolg. Wir sind seit 1998 auf dem Markt und ich selbst seit 1998 in diesem Job und seit 2004 bei BauFi Direkt. Das ist für mich der größte Erfolg, dass wir Kontinuität, langfristige Zufriedenheit haben und immer noch am Markt sind. Man darf nicht vergessen, dass wir ein mittelständiges Unternehmen sind, welches ohne Banken oder Bankenzuschüsse, seit dieser Zeit überlebt. Darauf sind wir sehr stolz. Das ist für mich Luxus, dass wir immer noch da sind. Luxus ist für mich auch, dass ich meinen Job sehr gerne mache. Es ist nach wie vor so, dass wenn ich vom Wochenende komme und montags arbeiten gehe, ich nicht arbeiten muss, sondern will. Das ist ein Unterschied. Das ist für mich definitiv Luxus!

  

Als ich dein Büro bei unserem ersten Treffen betreten habe, sind mir sofort die 6 Bilder an der Wand aufgefallen, mit jeweils einem Wort in unterschiedlichen Farben: Herz, Kraft, Mut, Wille, Ziel und etwas schwächer erkennbar, Ruhe. Sind das deine Erfolgsfaktoren, die dich zu der Persönlichkeit gemacht haben, die du geworden bist?

  

Mit Sicherheit. Lediglich das Bild mit Ruhe, das hat mir meine Frau gewidmet. Weil ich eigentlich nie Ruhe habe, oder besser gesagt, mir nie so wirklich Zeit dafür genommen habe. Es ist inzwischen auch deutlich besser geworden und auch wichtig, sich Ruhephasen zu gönnen. Das ist einfach etwas, was mir meine Frau geschenkt hat, damit ich auch mal runterfahre, wenn ich jedes Mal das Wort betrachte. Die anderen Worte sind Merkmale, die mich kontinuierlich in meinem Leben begleitet haben. So kam dann die Idee meiner Frau, sie in mein Büro zu integrieren. Da meine Frau Künstlerin ist, hat sie mir entsprechend die Bilder gestaltet. So kam es zustande, dass diese Worte heute an meiner Wand hängen. Sie hängen nicht nur an der Wand, sondern begleiten mich bis heute noch in meiner Persönlichkeit und meiner Entwicklung.

  

Das Wort Mut steht an der Wand. Wie wird man mutig?

  

Wie man mutig wird, das kann ich nicht sagen. Ich glaube nur, dass man ab und zu Mut beweisen muss. Ich hatte schon einige Phasen, wo ich mutig sein musste. Es war mutig, hier nach Hessen zu kommen und mit 26 zum SV Wehen zu wechseln. Der Verein war toll, aber ich hätte auch noch weiterhin versuchen können, im Profifußball den Anschluss zu finden. Ich habe also eine bewusste Entscheidung getroffen und mir gesagt, dass ich mir parallel etwas anderes aufbauen möchte. Ich glaube, dass ich es in manchen Bereichen etwas einfacher haben könnte, aber mein Mut hat mich angetrieben, nochmal in die Schule zu gehen und etwas Neues zu lernen. Ich war auch sehr mutig, als es sich 2007 bereits herauskristallisiert hat, dass das Geschäft schlechter wird auf dem Markt und ich genau zu diesem Zeitpunkt in das Unternehmen eingestiegen bin. Es war auch irgendwo ein Bauchgefühl, das mich geleitet hat. Ich habe den Leuten einfach vertraut und vor allem daran geglaubt, was ich tue. Das war heute alles richtig und damals war es mutig. Wie man mutig wird, weiß ich nicht, aber man muss es definitiv ab und zu sein und beweisen.

  

Hast du irgendwo auch deinen eigenen persönlichen Coach?

 

Ja, habe ich. Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu meinen Schwiegereltern. Mein Schwiegervater ist Unternehmensberater und ihm vertraue ich sehr. Er versteht das Geschäft, die Geschäftswelt. Er hat schon paar Tage mehr Geschäftsleben hinter sich. Dementsprechend tauschen wir uns sehr oft aus und ich frage ihn nach Rat bzw. nach seiner Meinung. Dann verschaffe ich mir mein eigenes Bild. Das würde ich sagen, ist Coaching.

  

Würdest du also sagen, dass er irgendwo auch eine Inspiration für dich ist?

 

Definitiv inspiriert er mich! Er ist ein wichtiger Faktor bezüglich meiner persönlichen Unterstützung, weil er insbesondere nicht aus der Baufinanzierungsbranche kommt und somit auch einfach eine andere Brille aufhat. Das ist auch gut so. Wenn du dich immer nur mit Leuten austauschst, die aus deinem Fachbereich kommen, ist das zwar auch wichtig, aber um deine persönliche Weiterentwicklung voranzutreiben, glaube ich, musst du dir auch mal eine andere Meinung anhören. Es geht vor allem darum, auch Einblicke aus der Ferne zu erlangen und nicht immer nur fachspezifisch, wenn du Wachstum erreichen möchtest. Du musst offen dafür sein.

  

Eine sehr demütige Haltung Gisi. Dein abschließender Satz an alle Geschäftsführer, die ein Unternehmen erfolgreich aufbauen und leiten möchten, der beginnt mit ICH…

 

 

Ich glaube an das, was ich tue!